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Ausblick auf den Frauenstreik am 14. Juni 2024 

Text: Belinda Schweizer

Die feministische Bewegung in der Schweiz gewinnt immer mehr an Bedeutung, nicht zuletzt durch die starken Zeichen, die der Frauenstreik jedes Jahr setzt. Der Frauenstreik ist ein deutliches Signal an die Gesellschaft und die Politik, dass Gleichstellung nicht nur ein Wunsch, sondern eine Notwendigkeit ist. Jedes Jahr versammeln sich Tausende von Frauen, um auf die Ungleichheiten aufmerksam zu machen und konkrete Veränderungen zu fordern. So streiken wir auch 2024 wieder in der Schweiz und kämpfen für die realpolitische Gleichstellung von Frau und Mann, denn leider sind wir immer noch nicht da, wo wir sein sollten.

Auch die Legislaturplanung des Bundes zeigt: Die Bedeutung und Dringlichkeit der tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter wird nach wie vor unterschätzt. Die Schweiz bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück. Und kämpft mit den  Folgen mangelnder Gleichstellung. Die Herausforderungen sind vielfältig. Häusliche, sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt ist nach wie vor ein grosses und zunehmendes Problem. Alle zwei Wochen wird in der Schweiz eine Frau von ihrem (Ex-)Ehemann, (Ex-)Partner, Bruder oder Sohn getötet. 2024 haben schrecklicherweise bereits sieben Frauen durch Femizid ihr Leben verloren. Jede Woche überlebt eine Frau einen solchen Tötungsversuch. Die Ursachen patriarchaler Gewalt liegen vor allem im Machtungleichgewicht und in der fehlenden Gleichberechtigung der Geschlechter.

Alle zwei Wochen wird in der Schweiz eine Frau von ihrem (Ex-)Ehemann, (Ex-)Partner, Bruder oder Sohn getötet.

Finanzielle Abhängigkeit und Altersarmut betreffen vor allem Frauen, die oft weniger verdienen und weniger Rentenansprüche haben als Männer. Ein weiterer Punkt ist der zunehmende Fachkräftemangel, der durch eine bessere Integration und Förderung von Frauen in der Arbeitswelt gemildert werden könnte. Schliesslich trägt auch die niedrige Geburtenrate zu den demografischen Herausforderungen des Landes bei, die durch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert werden könnte.  

Trotz ihrer zentralen Bedeutung bleibt Care-Arbeit oft im Verborgenen und wird als selbstverständlich angesehen. Dies hat nicht nur ökonomische Nachteile für die Betroffenen, sondern trägt auch zur Verfestigung von Geschlechterungleichheiten bei. Insbesondere Frauen investieren überproportional viel Zeit und Energie in Care-Arbeit, was ihre Chancen im Erwerbsleben und ihre finanzielle Unabhängigkeit einschränkt. 

Die Frauenzentrale Zürich spielt eine zentrale Rolle in der feministischen Bewegung der Schweiz.

Die Frauenzentrale Zürich spielt eine zentrale Rolle in der feministischen Bewegung der Schweiz. Wir setzen uns kontinuierlich für die Rechte der Frauen ein und haben in den letzten Jahren wichtige politische Erfolge erzielt. Wir bieten nicht nur Unterstützung und Beratung für Frauen in schwierigen Lebenssituationen an, sondern sind auch eine wichtige Akteurin in politischen Diskussionen und Entscheidungsprozessen. 

Ein Höhepunkt des diesjährigen Frauenstreiks ist der von uns organisierte femBrunch. Im trendigen Dali’s im Kreis 3 können die Teilnehmerinnen nicht nur ein köstliches Mezze-Buffet geniessen, sondern auch an inspirierenden Live-Talks teilnehmen. Die Podcasterinnen Sara Satir & Marah Rikli führen durch das Programm und moderieren spannende Gespräche über aktuelle frauenpolitische Themen, die wir mit Nachdruck verfolgen. Wir sprechen über Care-Arbeit, die anstehende BVG-Reform und das Thema Gewalt an Frauen. Der femBrunch bietet eine grossartige Gelegenheit, sich zu vernetzen und auszutauschen.  

Zeigen wir gemeinsam Solidarität und setzen wir uns aktiv für Veränderungen ein. Jede Stimme zählt und gemeinsam können wir ein starkes Zeichen setzen. 

Und fast noch wichtiger: Wir nehmen diesen symbolischen Tag auch zum Anlass, uns Frauen zu danken und anzuerkennen, wer wir sind. Wir halten inne, sind stolz auf unsere Leistungen, egal wie gross oder klein sie erscheinen mögen. Wir feiern und belohnen uns für das, was wir bereits erreicht haben, und wir machen uns Mut für das, wofür es sich lohnt, in Zukunft weiterzukämpfen. 

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