Buchempfehlung: Jede_Frau von Agota Lavoyer

Erscheinungsjahr: 2024

Agota Lavoyer erzählt in ihrem Buch Jede_Frau darüber, wie die heutige Gesellschaft die sexualisierte Gewalt verharmlost und normalisiert, was «Rape Culture» ist und wer davon profitiert. Dabei stellt sie immer wieder die Frage: Wie schwerwiegend muss ein sexualisierter Übergriff sein, damit er als «schlimm genug» eingestuft wird? Oft wird die Schuld den Opfern zugeschrieben, indem deren Verhalten oder Kleidung infrage gestellt wird. Diese Mechanismen tragen dazu bei, dass Übergriffe nicht als das erkannt werden, was sie sind: schwerwiegende Verletzungen der körperlichen und seelischen Integrität.

Lavoyer schreibt aus der Ich-Perspektive, damit man das Gefühl bekommt, sie spricht mit dir auf Augenhöhe. Sie zitiert sehr viele Studien und Fallbeispiele aus Zeitschriften und ihrer eigenen Arbeit als ehemalige Schulsozialarbeiterin und Opferberaterin. Darüber hinaus beschreibt sie, wie bestimmte Gruppen von der Aufrechterhaltung der Rape Culture profitieren, indem sie sich mit Machtstrukturen und Privilegien durchsetzen.

«Meine Empfindungen wurden mir meist sofort abgesprochen und die Botschaft war klar: Wenn ich mich unwohl fühle, dann bin ich das Problem.» – Agota Lavoyer (Seite 142)

Während ich das Buch las, stellte ich oft fest, dass die beschriebenen Situationen mir ebenfalls widerfahren sind. Immer wieder fragte ich mich, wie schwerwiegend diese Übergriffe wirklich waren oder ob ich sie aus Scham verharmlost hatte. Dieses Buch inspiriert mich dazu, mehr Gespräche mit meinem Umfeld, Freunden und Familie zu führen und das Thema sexualisierte Gewalt offen anzusprechen

Brené Brown sagt, Schuld heisse «Ich habe einen Fehler gemacht», Scham heisse «Ich bin der Fehler». – (Seite 144)

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Text: Michelle Rufener

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