Frauengruppe, glückliche Gesichter

femBazar: Das war der Weltfrauentag 2023

Text: Alexandra Müller

Schön, schöner, am schönsten. Der diesjährige Internationale Frauentag wird uns auf ewig in Erinnerung bleiben. Die Frauenzentrale Zürich hat etwas Neues gewagt – und es hat sich gelohnt. Wir feierten an unserem allerersten femBazar im Zürcher Papiersaal den Weltfrauentag mit über 250 Menschen. Neben toller Musik von DJane AKUAKU und der feministischen Rapperin KimBo, gab es über 20 verschiedene Marktstände. Es wurde gelacht, geschmöckert und getanzt. Ein kurzer Rückblick.

Als sich am 8. März gegen 17 Uhr die Standmieterinnen und Standmieter im Papiersaal langsam fertig eingerichtet hatten, kamen schon die ersten Besucherinnen und Besucher in den in rotem Licht gehaltenen Raum. Richtig gelesen: Das erste Mal durften an einem Anlass zum Weltfrauentag – organisiert von der Frauenzentrale Zürich – auch Männer teilnehmen. Ein offener Anlass für alle Menschen, denen Gleichstellung und Gleichberechtigung wichtig sind. Wir freuten uns sehr, über den männlichen Besuch und vor allem über das Interesse.

An der Bar gab es bereits das nächste Highlight: Der «Feminitini» und die alkoholfreie Variante «Purple Reign». Zwei Signature-Drinks in Violett, welche eigens für den Weltfrauentag vom Team des Papiersaals kreiert wurden und deren Erlös zu 50% der Frauenzentrale Zürich gespendet wurde.

Die Stimmung war entspannt und es wurde viel gelacht und geredet. Für Gesprächsstoff wurde nämlich gesorgt: An den schwarzen Tischen konnten die Anwesenden Produkte von verschiedenen Zürcher Labels bestaunen, ausprobieren und selbstverständlich auch erwerben. Die Auswahl am femBazar war divers; es gab von Sandalen, über Menstruationsprodukte von Schmuck zu Schokolade eine Vielzahl an tollen Artikeln zu bestaunen. Einer der überraschenderen Stände war Bloody Mary’s Tattoo. Der Tattoo-Stand war über den ganzen Abend gut besucht.

An dieser Stelle ein ganz grosses Dankeschön an alle Standmieter:innen:

Photocredit: Lara Kaiser Photography

Gegen 20 Uhr begrüsste Olivia Frei, Geschäftsführerin der Frauenzentrale Zürich, sämtliche Anwesende mit einer kurzen Rede und rief nochmals in Erinnerung, weshalb wir die mediale Aufmerksamkeit, um den 8. März, für die Anliegen von Frauen auf der ganzen Welt nutzen müssen.

In der Gleichstellungsarbeit wissen wir: Es sind kleine Schritte und der Weg ist lang.

Es gibt auch immer wieder Rückschritte. Weltweit sind Frauenrechte in Gefahr. 

  • Seit 534 Tagen verbieten die Taliban in Afghanistan den Mädchen ab der 7. Klasse den Schulbesuch. 
  • Seit dem Ausbruch der Proteste im Iran sind über 1’000 Mädchen an Mädchenschulen vergiftet worden. 
  • In den USA und Polen – um nur zwei Beispiele zu nennen – ist das Recht auf Abtreibung eingeschränkt worden. 
  • In der Schweiz werden aktuell für zwei Initiativen Unterschriften gesammelt, die die Möglichkeit für legale Abtreibungen einschränken wollen. 
  • 2022 sind in der Schweiz 16 Frauen durch Femizide umgekommen. Eine offizielle Statistik für Femizide gibt es bis heute nicht. 
  • Frauen haben rein rechnerisch 2023 erst am 18. Februar den ersten Lohn bekommen. 
  • Die Schweiz ist das Schlusslicht in Europa, wenn es um Elternzeit geht. 
  • Frauen leisten in der Schweiz jährlich unbezahlte Care Arbeit im Wert von 238 Milliarden Franken. 
  • Frauen beziehen rund 20% tiefere Renten aus der 2. Säule 
  • Es gibt 5x mehr Studien zu Erektionsstörungen als zu prämenstruellen Beschwerden.

Darum war das Motto: Heute Abend feiern wir und morgen kämpfen wir weiter! 

Dann kam die Frau, die alle zum Schwitzen brachte: die feministische Rapperin KimBo und ihre beiden Performerinnen tanzten auf der Bühne im Papiersaal und heizten das Publikum ordentlich an. KimBo macht gesellschaftskritischen Rap mit feministischem Input in Schweizerdeutsch und Italienisch und wir freuten uns sehr, dass wir eine Station auf ihrer Abschiedstour waren.

Wir danken nochmals allen Menschen, die mit uns den Weltfrauentag 2023 gefeiert haben!

Frauengruppe, glückliche Gesichter
Das Team der Frauenzentrale Zürich mit den grandiosen Helferinnen: Oben v.l.n.r.: Alex, Belinda, Patricia, Arta, Olivia Unten v.l.n.r.: Lara, Vira, Bettina, Nadja.

Nach dem femBazar ist vor dem Frauenstreik!

Wir starten nun mit viel Energie und Motivation in die Vorbereitungen des feministischen Streiks am 14. Juni 2023! Tragt euch das Datum bereits ein. Mehr Infos folgen.

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