Brigitte Ruckstuhl, Elisabeth Ryter
Beraten – bewegen – bewirken
Zürcher Frauenzentrale, 1914–2014
Herausgegeben von der Zürcher Frauenzentrale
Broschur
2014. 256 Seiten, 152 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1232-4
Brigitte Ruckstuhl studierte Geschichte und Ethnologie an der Universität Zürich. Sie ist in verschiedenen Feldern von Public Health, insbesondere in der Gesundheitsförderung und Prävention, seit 2009 als frei-schaffende Public-Health-Expertin und Historikerin tätig.
Elisabeth Ryter studierte Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten Bern und Zürich. Ihre Schwerpunkte als freischaffende Sozialwissenschafterin sind Bildung, Gleichstellung und Soziales.
Als der Erste Weltkrieg ausbrach, machte nicht nur die Armee mobil, auch die grossen Frauenverbände mobilisierten. Sie riefen die Frauenorganisationen auf, sich lokal zusammenzuschliessen und sich aktiv an der Bewältigung der Kriegsfolgen zu beteiligen. In der Stadt Zürich gelang es, wichtige Akteurinnen zum Mitmachen zu motivieren. Aus dem kriegsbedingten Zusammenschluss entstand ein paar Monate später die Zürcher Frauenzentrale.
Zunächst als Zusammenschluss bestehender Frauenorganisationen geschaffen, um Nothilfe zu leisten, konstituierte sich die Frauenzentrale 1916 als einen auf Dauer angelegten Verein. Dieser sollte ein Dach bilden für Frauenorganisationen und interessierte Einzelmitglieder «zur Förderung gemeinsamer Interessen». Bis in die 1940er Jahre rekrutierte die Frauenzentrale ihre Mitglieder vor allem in der Stadt Zürich. Danach entwickelte sie sich mehr und mehr zu einem kantonalen Dachverband. Wie es für die bürgerliche Frauenbewegung typisch war, engagierten sich die Frauen im sozialen Bereich: Sie organisierten Krisenhilfe, gründeten Institutionen und entwickelten neue Beratungsangebote. Ihre politischen Ziele reichten von der Einführung des obligatorischen Hauswirtschaftsunterrichts bis zum Kampf um das Frauenstimmrecht.
Die Geschichte der Zürcher Frauenzentrale gibt Einblick in die Mikrostrukturen der bürgerlichen Frauenbewegung. Im Zentrum stehen Projekte, Themen und Positionen, mit denen sich die Frauenzentrale befasste, teils in Zusammenarbeit mit anderen Frauenorganisationen oder mit Behörden, teils in Abgrenzung von ihnen. Sie bleibt dabei immer auch als Akteurin im jeweiligen historischen Kontext, insbesondere in der Zürcher sowie der schweizerischen Frauenbewegung, verortet.