Text: Belinda Schweizer
In den letzten Jahren wurde das Profil der Kandidatinnen und Kandidaten für das nationale Parlament immer jünger und weiblicher. Diese Tatsache ist durch den Bericht des Bundesamtes für Statistik belegt. Trotzdem setzt jede Partei unterschiedliche Schwerpunkte in ihren Bemühungen, den Frauenanteil im Parlament zu erhöhen. Es ist an der Zeit, Frauen in der Politik die Anerkennung und Unterstützung zu geben, die sie verdienen.
Wo steht der Kanton Zürich? Hierbei zeichnet sich eine historische Entwicklung ab. Noch nie zuvor gab es so viele Kandidaten und Kandidatinnen wie dieses Jahr für den Nationalrat. Insgesamt wurden 44 Wahllisten mit 1’341 Kandidierenden eingereicht. Das sind 345 Kandidierende mehr als 2019. Es zeigt, dass sich in diesem Jahr mehr Frauen für ein politisches Mandat im Nationalrat zur Verfügung stellen. Der Frauenanteil beträgt jedoch weiterhin 43 Prozent und hat sich im Vergleich zu 2019 nicht erhöht. Eine weitere erfreuliche Mitteilung ist, dass fast die Hälfte (49 Prozent) der obersten fünf Plätze auf den Hauptlisten der neun im Kantonsrat vertretenen Parteien von Frauen besetzt sind.
49 Prozent der obersten fünf Plätze auf den Hauptlisten sind von Frauen besetzt.
Diese Entwicklungen sind ein ermutigendes Signal für die politische Vielfalt und Geschlechtergleichstellung im Kanton Zürich. Es zeigt sich, dass die Bemühungen zur Förderung der politischen Teilhabe von Frauen allmählich Wirkung zeigen.
Wir dürfen uns nicht aufhalten lassen, uns für eine gerechte politische Landschaft einzusetzen und darauf hinzuarbeiten, dass Frauen endlich angemessen in politischen Ämtern repräsentiert sind.
Es zeigt sich, dass Frauen Politik oft anders machen als Männer. Sie handeln nämlich in vielen Fällen gerechter und gleichberechtigter.
Es ist frustrierend, dass nur wenige Länder wie Nicaragua, Kuba, Ruanda, Andorra, Mexiko und Neuseeland eine paritätische Vertretung von Frauen und Männern in ihren nationalen Parlamenten erreicht haben, also eine gleichmässige Verteilung von weiblichen und männlichen Politikerinnen und Politiker in mindestens einer Kammer.
In den meisten Demokratien der Welt sind immer noch mehr Männer als Frauen in nationalen politischen Ämtern vertreten, was dazu führt, dass die Bevölkerung nicht angemessen repräsentiert wird.
Es braucht eine Veränderung, um eine geschlechtergerechte Teilhabe in der Politik zu erreichen.
In der kleinen Kammer der Schweiz zeigt sich eine ähnlich ungünstige Geschlechterverteilung: Nur 26 Prozent der Sitze im Ständerat werden von Frauen besetzt.
Nur 26 Prozent der Sitze im Ständerat werden von Frauen besetzt.
Im Kanton Zürich war seit 1978 mit Ausnahme von vier Jahren immer mindestens eine Zürcherin im Stöckli vertreten.
In den Jahren 1996 bis 1998 waren es sogar zwei. Seit 2015 werden unsere beiden Sitze im Ständerat von männlichen Vertretern des Kantons besetzt. Wir sind der Ansicht, dass eine ausgewogene Vertretung der Geschlechter im Zürcher Ständerat notwendig ist.
Um den Frauenanteil tatsächlich zu steigern, sollten die Parteien ihre weiblichen Kandidatinnen im Wahlkampf gezielt unterstützen. Ausserdem können Wahllisten so zusammengestellt werden, dass Frauen bessere Chancen auf einen Sitz im Parlament haben, wie in der Wegleitung der Bundeskanzlei vom 22. Oktober 2023 für kandidierende Gruppierungen bei den Nationalratswahlen erläutert wird.
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Das überparteiliche Polit-Programm «Züri-Löwinnen 23»
Aus diesem Grund veranstaltet die Frauenzentrale Zürich am 3. Oktober 2023 ein PolitPODIUM in der Ambossrampe in Zürich, mit den beiden Kandidatinnen für den Zürcher Ständerat sowie Olivia Kühni von alliance f. Wir werden den aktuellen Stand der Geschlechtergleichstellung im Parlament diskutieren und relevante Anliegen für die nächste Legislaturperiode erörtern.
Ausserdem werden wir uns mit den Politikerinnen Tiana Moser und Regine Sauter befassen und erfahren, welche feministischen Themen sie als Ständerätin unterstützen würden.
Das überparteiliche Polit-Programm «Züri-Löwinnen 23» der Frauenzentrale Zürich stellt zudem 80 erfahrene und gute Politikerinnen vor.
So unterschiedlich die politische Ausrichtung der Kandidatinnen auch ist, eines haben alle gemeinsam: Sie sind Mitglied der Frauenzentrale Zürich und setzen sich für gleichstellungspolitische Anliegen ein.
Du hast die Wahl, uns auf dem Weg zur geschlechtergerechten Teilhabe in der Politik zu unterstützen, indem du am 22. Oktober 2023 Politikerinnen wählst, die sich für deine Interessen und Anliegen stark machen.
Alle Infos über unsere Kandidatinnen für den National- und Ständerat für den Kanton Zürich findest du unter zueri-loewinnen.ch.