Strasse bei Nacht

Postulat fordert offiziellen Strassenstich an der Langstrasse

Text: Olivia Frei

Das kürzlich eingereichte Postulat vom 2. Februar fordert die Einrichtung offizieller Strassenstrichzonen an bestimmten Abschnitten der Zürcher Langstrasse. Damit könnten Menschen in der Prostitution, die in diesem Gebiet sowieso tätig sind, besser geschützt werden, heisst es in einem Postulat von SP, Mitte und AL.

Das Postulat fordert, an gewissen Abschnitten der Langstrasse eine offizielle Strassenstrichzone einzurichten. Es wird argumentiert, damit die Situation der prostituierten Frauen und Mädchen zu verbessern. 

Die Stadt Zürich kennt drei Strassenstrichzonen; die Langstrasse ist keine davon. Trotzdem findet dort vielerorts Anwerben statt. Damit drohen den prostituierten Frauen und Mädchen existenzbedrohende Bussen und ausländerrechtliche Konsequenzen.  

Postulat GR Nr. 2024/41 Postulat von Anna Graff (SP), Karin Weyermann (Mitte), Tanja Maag Sturzenegger (AL) und zwei Mitunterzeichnenden.  Der Stadtrat wird aufgefordert zu prüfen, wie geeignete Strassenabschnitte im Gebiet der Langstrasse/Kernstrasse als Strassenstrichzonen bewilligt werden können. 

Das Postulat möchte die prostituierten Frauen und Mädchen mit ihrem Vorschlag entkriminalisieren. Die Frauenzentrale Zürich fordert eine Entkriminalisierung der prostituierten Frauen und Mädchen, unabhängig davon, wo sie anschaffen. Der Vorschlag erreicht aber genau das nicht, sondern schafft nur eine weitere Strassenstrichzone.  

Eine Entkriminalisierung erreichen wir nicht durch ein weiteres «Pflästerli» in der Regulierung des Prostitutionsgewerbes. Wir erreichen sie nur dann, wenn die Bussgelder den Freiern auferlegt werden. Diese Einnahmen können dann für Prävention, Gesundheitsarbeit, Beratungs- und Fachstellen eingesetzt werden. 

Es ist wichtig, dass der Zürcher Stadtrat diese Aspekte in Betracht zieht und Massnahmen ergreift, die nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen der Problematik adressieren.  

Nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise wird die Situation der prostituierten Frauen und Mädchen nachhaltig verbessert und sicherer. 

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