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Sexuelle Gewalt in Kriegen und das Leid der Frauen

Text: Olivia Frei

((TW: Sexuelle Gewalt)) Sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten ist eine düstere Realität, die nicht nur die Opfer direkt betrifft, sondern auch die Gesellschaften, in denen sie stattfindet, in ihren Grundfesten erschüttert. In vielen Regionen der Welt leiden Frauen nicht nur als Zivilistinnen unter den Schrecken des Krieges, sondern sind auch einer spezifischen und verheerenden Form von Gewalt ausgesetzt.

Ob Kongo, Balkan, IS in Syrien und Irak, Myanmar, Südsudan, Ukraine oder vergangenes Wochenende in Israel: Nicht nur leiden Frauen – wie andere Bevölkerungsgruppen – als Zivilistinnen in bewaffneten Konflikten, sondern sie sind einer spezifischen Art der Gewalt ausgesetzt: Sexuelle Gewalt, Kriegsvergewaltigung und Zwangsheirat. 

Wenn Hamas-Terroristen israelische Frauen mit blutendem Schritt zeigen und tote und vergewaltigte Frauen bespucken, dann senden sie damit ein klares Signal aus. Die Historikerin, Anne S. Respondek, die zu sexueller Gewalt im 2. Weltkrieg forscht, schreibt dazu in ihrem Artikel «Es ist nicht der Krieg, der vergewaltigt, es sind konkrete Männer».

Kriegsvergewaltigungen sind eine Kommunikation zwischen den Männern der Kriegsparteien. Die Botschaft lautet; ihr seid keine Männer, denn ihr könnt eure Frauen nicht beschützen. Wir tun ihnen weh, wir nehmen sie sexuell in Besitz. Weiter schreibt die Historikerin, dass «Kriegsvergewaltigungen ein Phänomen sind, das aufzeigt, was in der Gesellschaft, die sie begeht, immer schon schwelt: die Bereitschaft von Männern, sexuelle Gewalt an Frauen und Kindern auszuüben. Krieg eröffnet Männern, die dazu bereit sind, lediglich den Machtraum, den sie mit diesen ihren Gewalttaten auszufüllen bereit sind.» 

«Sexuelle Gewalt wird gezielt eingesetzt, um Gemeinschaften zu destabilisieren und zu spalten.»

Kriegsparteien – und explizit Männer dieser Kriegsparteien – wollen mit Kriegsvergewaltigungen Macht und Kontrolle ausüben, Opfer demütigen und entwürdigen sowie Terror und Angst verbreiten. Zudem geht es auch darum, Gemeinschaften zu zerstören. Sexuelle Gewalt wird gezielt eingesetzt, um Gemeinschaften zu destabilisieren und zu spalten. Es kommt auch immer wieder vor, dass sexuelle Gewalt eingesetzt wird, um ethische oder religiöse Minderheiten zu vertreiben oder auszulöschen.  

Vergewaltigung als Kriegsverbrechen ist eine schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts und eine Verletzung der grundlegenden Menschenrechte. Das humanitäre Völkerrecht, das in den Genfer Konventionen und dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs verankert ist, verbietet ausdrücklich sexuelle Gewalt und Vergewaltigung während bewaffneter Konflikte. Obwohl die rechtliche Lage klar ist, bleiben Täter meistens unbestraft.  

Patriarchale Strukturen spitzen sich in bewaffneten Konflikten und Kriegen zu. Bestehende Geschlechterungleichheiten in einer Gesellschaft werden in Kriegen verstärkt und ausgenutzt. Kriege verstärken Geschlechterrollen und -stereotypen und am weiblichen Körper werden Macht und Stärke demonstriert.

Wir fordern Politikerinnen und Politiker, die Gesellschaft und NGOs auf: Benennen wir diese Gewalt, egal wer die Opfer sind.

Frauen und Mädchen in Kriegsgebieten müssen speziell geschützt werden.

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